Personen

Hans Stierlin

Hans Stierlin wurde 1916 in Zürich geboren. Vater und Mutter waren beide PhysikerInnen. Stierlin machte in Basel die Matur und studierte anschliessend an der ETH Maschinenbau.

Hans Stierlin war in seiner Jugend bekennender Trotzkist. 1939 reiste er nach Mexiko, um Leo Trotzki zu besuchen. Allerdings musste er die Reise aufgrund des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs vorzeitig beenden. Nach dem Zweiten Weltkrieg half er beim Wiederaufbau der Marxistischen Aktion der Schweiz (MAS) mit und ab 1952 gehörte er zum Kern des damals neu gegründeten Sozialistischen Arbeiterbundes (SAB).

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1944 gründete er die Firma Sibir Gmbh, die in den kommenden Jahren zur führenden Herstellerin von Haushaltkühlschränken, basierend auf dem von Stierlin entwickelten Absorptionsverfahren, werden sollte. Im Verlaufe der 1950er Jahre wuchs die Firma zu einem beträchtlichen Industriebetrieb heran. Siterlin war, auch aufgrund der Erfahrungen in der eigenen Firma, an der Ausarbeitung der zwei kantonalen Mindestlohninitiativen des SAB beteiligt. Ausserdem arbeitete er am Zeitschriftenprojekt des SAB, der monatlich erscheinenden Zeitung „`Arbeiterwort“‚ mit.

In den 1960er Jahren zog sich Stierlin je länger je mehr aus der aktiven Politik in den trotzkistischen Gruppierungen zurück. Er gehörte zuvor zum inneren Zirkel der Schweizer TrotzkistInnen und finanzierte mindestens bis 1969 die Schweizer trotzkstischen Organisationen sowie die Vierte Internationale wesentlich mit.

Seine Firma galt bis in die 1980er Jahre, als die Konkurrenz durch billigere Kompressor-Kühlschränke zu gross wurde, als sozial vorbildlich. Stierlin zahlte in der Produktion Einheitslöhne und führte Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Belegschaft ein. Hans Stierlin starb 1998 in Schlieren.

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Heinrich Buchbinder

Heinrich Buchbinder wurde 1919 in Unterengstringen in eine jüdische Familie geboren. Sein Vater war ein russisch-jüdischer Immigrant. Buchbinder ging in Zürich zur Schule und besuchte das Gymnasium. Anschliessend begann er ein Medizin-Studium. Nach dem Selbstmord seines Vaters war er gezwungen, sein Medizinstudium aus finanziellen Gründen abzubrechen. Die Medizin blieb aber grosses Interessensgebiet und Buchbinder verhalf bereits im jungen Alter von 20 Jahren den Schweizer Chiropraktoren zur Anerkennung. Er hatte bis 1998 eine beratende Funktion für die Schweizerische Chiropraktoren-Gesellschaft inne.

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1942 heiratete Buchbinder ein erstes Mal. Während des Zweiten Weltkriegs kam er zudem mit trotzkistischen Ideen in KOntakt, war aber zu jener Zeit noch Mitglied der \textit{Sozialdemokratischen Partei der Schweiz} und deren Jugendorganisation in Zürich, der \textit{Sozialistischen Arbeiterjugend} (SAJ). 1946 wurde er ins Exekutivkomitee der Vierten Internationale gewählt und half in den kommenden Jahren beim Aufbau der Schweizer Sektion. Ab 1951 trat Buchbinder aus der SPS aus und war fortan nur noch in den trotzkistischen Organisationen aktiv, die er massgeblich prägte und in deren Politbüro er mitwirkte.

1952 heiratete Buchbinder ein zweites Mal. Bei der Spaltung der Vierten Internationale 1953 schloss er sich zusammen mit den anderen Schweizer TrotzkistInnen dem \textit{Internationalen Komitee der Vierten Internationale} (IKVI) an. Er war in der Algeriensolidarität aktiv, wobei er 1956 von der Polizei wegen angeblich geplanter Bombenanschlägen verhaftet wurde. Ab 1958 war er zentral am Aufbau der \textit{Schweizerischen Bewegung gegen die atomare Aufrüstung} (SBgaA) beteiligt, war Vizepräsident der \textit{Europäischen Föderation gegen Atomrüstung} und Teilnehmer der Accra-Assembly in Ghana. Während den 1950er und 1960er Jahren war Buchbinder zudem Redaktor des „`Arbeiterworts“‚, der Zeitschrift der Schweizer TrotzkistInnen.

Nach seinem langsamen inhaltlichen und praktischen Wegdriften von der trotzkistischen Bewegung trat Buchbinder 1972 wieder in die SPS ein und wurde dort zu einem bekannten Sicherheitsexperten und zum dezidierten Gegner der armeekritischen Linken. Gleichzeitig unterhielt er ein weites Netzwerk internationaler Kontakte. Von 1977 bis 1989 und von 1990-1993 sass Buchbinder für die SPS im Grossen Rat des Kantons Aargau. Heinrich Buchbinder verstarb 1999 in Schinznach.

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